In einem kürzlich auf digtator veröffentlichten Interview mit Heiko Hebig, seines Zeichens Partnership Manager bei Facebook, lesen wir:
Für Medienmarken gilt: Eher mehr posten, sich nicht zurückhalten. Auch, wenn sie feststellen, dass eine Geschichte vielleicht mal weniger Menschen erreicht. In diesem Fall macht es sogar Sinn, Inhalte zu einem späteren Zeitpunkt ein zweites Mal zu posten. Warum? Stellen Sie sich vor, Sie haben 25.000 plus Fans – da ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass zu jeder Tages- und Nachtzeit jemand Ihre Inhalte rezipiert. Wiederholungsposts erhöhen hier die Reichweite und damit den Return on Communication der Absendermarke. Vorausgesetzt, die Geschichte ist interessant. Eine Plattitüde wird auch dann nicht besser, wenn sie fünfmal am Tag gepostet wird.
Eine durchaus schlüssige These. Erst recht von einem Facebook-Mitarbeiter.
Nun empfiehlt Heiko den Repost eines Themas hier besonders Medienmarken. Dazu muss man wissen, dass gerade diese die Zielgruppe seiner täglichen Arbeit sind. Doch nimmt man die letzte Woche in Ansätzen veröffentlichte „Newsfeed Formel“ zur Hand, findet sich auch dort der Hinweis auf die Zeit, die zwischen Post und möglicher Rezeption durch den Nutzer vergangen ist. Diese sollte möglichst gering sein.
Gleichzeitig sollen die Beiträge, die erneut auf Facebook geteilt werden, aber auch eine gewisse „Güte“ haben. Es bringt also nichts, einen schlechten Beitrag noch einmal zu teilen, sondern die Beiträge, die ohnehin schon ganz gut liefen, sollen noch einmal angebracht werden. Denn ansonsten sinken die Interest- und Creatorvariable des Newsfeeds und auf Dauer auch die ohnehin schon geringe Reichweite.
Doch ein Aspekt wird hier komplett außer Acht gelassen: Der enorme Druck auf der Marke in hoher Frequenz spannende Themen zu produzieren. Für ein breit aufgestelltes Medienunternehmen mag das machbar sein, doch was machen alle anderen Branchen? KMUs, B2Bs, NGOs, Blogger? Sie alle fallen durch dieses Raster hindurch. Die Alternativen: Facebook-Anzeigen oder die Verlagerung des Social Media-Budgets in andere Bereiche des Marketing-Mixes. Das wäre dann der Ausstieg aus der aktiven Betreuung einer Facebook Page.
Auch wir haben bereits mit Reposts auf Facebook experimentiert. Mit gemischten Ergebnissen und einem merkwürdigen Gefühl im Bauch. Denn gerade bei unserer Zielgruppe, die immer online ist, ist die Gefahr, dass wir Fans mit einem Repost nerven doch erheblich. Denn dass wir keinen Nutzer doppelt erreichen, kann uns Facebook derzeit leider nicht garantieren.
– gelesen und geprüft von www.textorate.de –