Update: Blockade des Meta-Giphy-Deals aufgehoben

Update 26. Juli 2022

Giphy ist weiterhin in der Warteschleife. Ein britisches Gericht hebt die Blockade zum Deal zwischen Meta und Giphy auf. Laut Reuters muss die britische Wettbewerbsbehörde (CMA) ihre Entscheidung nun noch mal überdenken und die Übernahme von Giphy freigeben. Eine finale Entscheidung steht jedoch noch aus.

Was lernen wir daraus?
Wettbewerbsverfahren in der Tech-Branche können teilweise sehr langwierig sein. Für die User*innen ändert sich erst einmal nichts. Das heißt, momentan kannst du oder dein Unternehmen auch die Füße still halten.

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1. Dezember 2021

Im Mai 2020 haben wir hier noch berichtet, dass Facebook sich die beliebte GIF-Plattform Giphy für geschätzt 400 Millionen US Dollar gekauft hatte. Nun soll der Facebook-Konzern Meta die größte GIF-Suchmaschine wieder verkaufen.

Strategische Übernahme im Mai 2020

Facebook hatte noch im vergangenen Jahr Giphy in der Instagram-Familie willkommen geheißen. 50 Prozent des Giphy-Traffics würde aus dem Meta-App-Kosmos kommen. Die Hälfte käme alleine von der Bild-Sharing Plattform Instagram. Die strategische Überlegung von Facebook (jetzt Meta) die beliebte GIF-Sharing-Plattform zu integrieren, schien logisch.

Regierung könnte zum Verkauf zwingen

Geht es nach der britischen Wettbewerbsbehörde (CMA) ist damit jedoch Schluss. Der Facebook-Mutterkonzern Meta soll nun die Clip-Plattform Giphy verkaufen. Die Übernahme von Giphy im vergangenen Jahr schade eher den Social Media Nutzer*innen und den britischen Werbekunden. Meta hätte eine zu große Marktmacht. Der Wettbewerb zwischen den Social-Media-Plattformen wie Twitter oder TikTok wäre durch den Deal eingeschränkt (Quelle: cnbc).

„Indem wir Facebook auffordern, Giphy zu verkaufen, schützen wir Millionen von Social-Media-Nutzern und fördern den Wettbewerb und die Innovation in der digitalen Werbung“, so Stuart McIntosh, Vorsitzender der unabhängigen CMA-Untersuchung, bei reuters. Meta selbst zieht eine Berufung in Erwägung.

Was ändert sich für Unternehmen?

Integration in Instagram

Durchatmen! Vermutlich ändert sich erst einmal nicht viel für Unternehmen, die auf den Plattformen Facebook oder Instagram tätig sind und GIFs nutzen. Die einfache Integration von Giphy auf den Plattformen wird vermutlich erst einmal bestehen bleiben. Es ist ein beliebtes Feature der Nutzer*innen und daher auch attraktiv für Instagram. Aktuell können Unternehmen weiterhin GIFS und Sticker auf Giphy hochladen und entsprechend über Instagram nutzen.

Hier findet ihr ein Tutorial wie ihr GIFs in Instagram (und andere Netzwerke) integrieren könnt.

Weniger Daten für Meta !?

Hier freuen sich vermutlich die Datenschützer*innen. Durch die Übernahme im vergangenen Jahr hatte Facebook (jetzt Meta) in den USA schon Kritik einstecken müssen (unter anderem vom US Demokrat Josh Hawley via The Verge). Durch die starke Verbreitung von GIFs auf Plattformen wie Twitter, Slack, Reddit und Co. stand der Verdacht im Raum, Facebook würde indirekt auch das Nutzerverhalten bezüglich GIFs auf diesen Plattformen beobachten können.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von giphy.com zu laden.

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via GIPHY

Auch bei einer Übernahme würde ein neuer Eigentümer höchstwahrscheinlich ungern auf den Traffic der Meta-Plattformen verzichten. Aus Erfahrung passiert bei einer Abmahnung wie dieser erst einmal wenig. Der Facebook-Mutterkonzern Meta wird wahrscheinlich in Berufung gehen und interne Regulierungen anbieten. Sollte es überhaupt so weit kommen, würde es bis zu einem Verkauf wahrscheinlich noch Jahre dauern. 

Giphy (und die GIPHY API) bleibt wohl erst einmal wie es ist. Große Änderungen sind aktuell vorerst nicht zu erwarten.

Nicola Kiermeier
Nicola Kiermeierhttp://frauhood.com
Nicola Kiermeier ist Chefredakteurin bei Allsocial.de und ist seit 2023 im Advisory Board der #ASMC-Konferenzen in München und Berlin. Von 2021-2023 kümmerte sie sich um die Programmleitung der Konferenzen. Im Netz bekannt als „Frau Hood“, hat die studierte Historikerin mehrere Jahre die Social-Media-Geschicke von SPORT1 mit entwickelt. Parallel ist sie als Beraterin tätig und verhilft ihren Kunden zu neuen Social-Media-Strategien und Kampagnen.

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