Ist die Instagram App inzwischen überlaufen?

Ihr habt es mit einem Blick in eure Instagram App vielleicht mitbekommen: Die Navigation hat sich schon wieder geändert! Shopping ist jetzt neu in der Navigation unten und auch der Explore-Button ist von oben rechts wieder nach unten gewandert. Scheinbar ist der Test mit dem Explore-Bereich oben also nichts gewesen.

Gleichzeitig wandert der „Create“-Button nach oben. Es ist alles sehr verwirrend. Und zeigt vor allem eines: Instagram hat ein Prioritäten-Problem. Beziehungsweise: Instagram ist vollkommen überlaufen. Nicht an Nutzern, sondern an Funktionen.

Reden wir nur über die Möglichkeiten Inhalte zu veröffentlichen (und zu konsumieren):

  • Feed
  • Story
  • Reels
  • IGTV
  • Instagram Live
  • (Guides)

Ach ja und einen ausgewachsenen Messenger gibt es noch on Top!

Was sich unter normalen Umständen auf 3-4 Apps aufteilen würde, muss bei IG alles in eine Anwendung passen. Warum? Weil nur in dieser App die Nutzer sind. Versuche in der Vergangenheit einzelne Teile in andere Apps auszulagern (bzw. in Extra-Apps zu starten), sind gescheitert.

Und so schlingert die App hin und her und kann sich selbst scheinbar kaum entscheiden, wo der Weg nun hin geht.

Das ist schade, denn durch die fehlende Priorisierung bleibt stets ein Teil auf der Strecke. Wie etwa IGTV. Die meisten Nutzer wissen wahrscheinlich nicht einmal, wie sie direkt zu IGTV navigieren können, geschweige denn welche weiteren Funktionen IGTV anbietet. Von der IGTV-Produktion wollen wir da gar nicht sprechen.

Oder der Feed: Er ist optisch zwar das zentrale Element der App, Innovation findet dort aber nicht mehr statt. Ein kleines bisschen aufbohren für Branded Content und Shopping, das wars. Dabei liegen die Innovationen doch auf der Straße: 360 Grad Panorama, 3D Objekte, …

Das ist nicht nur für den Nutzer blöd, sondern auch für den Publisher. Worauf soll er sich konzentrieren? Hat IGTV überhaupt einen Sinn? Soll ich jetzt mit Reels mein Engagement in den Stories reduzieren? …

Liebes Team Instagram, bitte räumt auf und überlegt euch eine Lösung. Manchmal kann weniger auch mehr sein.

Jens Wiese
Jens Wiesehttps://jens-wiese.net/
Jens hat Allfacebook.de mitgegründet und war dort 12 Jahre lang als Chefredakteur tätig. Mit den Impact Cards hat er eine Lösung vorgestellt, die es jedem Social Media Manager erlaubt eine eigene Social-Strategie zu erstellen. Unabhängig von Beratern und Agenturen.

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3 Kommentare

  1. Guter Artikel, aber mit leider verwirrender Überschrift.

    Da steht dann ja auch: „Instagram ist vollkommen überlaufen. Nicht an Nutzern sondern an Funktionen.“

    Insofern wäre wohl „überladen“ der präzisere Begriff.

  2. Danke Jens für den Beitrag, du sprichst mir von der Seele.

    Ich verfolge die Änderungen gerade sehr gespannt und ich finde es wirklich sehr, sehr schade wie sich die App entwickelt. Ich fand Instagram immer großartig mit vielen „positiven“ vibes, das hat sich leider in letzter Zeit sehr geändert. Es wird überflutet mit Content und ich kenn mich als Social Media Manager und Consultant selbst schon gar nicht mehr aus in welches Format man nun Zeit und Geld investieren soll. Instagram Shopping schön und gut aber das ist von der kreativen Grundidee die User zu inspierieren echt weit weg da auch nicht alle User zum Einkaufen auf der App unterwegs sind.

    Ich hoffe das Instagram Team bekommt das schnell in Griff sonst wirds ganz schnell zum Facebook 2.0. und uninteressant.. :( #instagramstopthat

  3. Ich sehe hier das gleiche Problem, was Facebook schon auf der Facebook-Plattform gemacht hat/macht. Zu viele Funktionen in einem. Auf Instagram steht es meiner Meinung nach noch auf der Kippe und ich hoffe, dass sie das Ruder bald mal rumreißen.

    IGTV war für mich schon immer etwas, was man sich auch irgendwie hätte sparen können. Vorallem mit den Reels denke ich, dass dies jetzt immer mehr in den Hintergrund gerät. Ich fände nicht schlimm, wenn man sich demnach von IGTV trennen würde oder ggf. in Reels integriert.

    Euch einen erfolgreichen Start in die neue Woche!

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