Media + Redaktion: Es geht um viel mehr, als darum, langweilige Posts zu bewerben

Wir sind ja beide viel unterwegs, halten Workshops, erstellen Konzepte und sprechen mit der Community. Dabei stoßen wir auf so einige Irrtümer, gegen die man leider kaum ankommt. Über eines dieser Missverständnisse will ich heute kurz vom Herzen schreiben – und es lässt sich sehr kurz zusammenfassen:

  • Es geht nicht darum, eure langweiligen Posts auf Facebook zu bewerben. Ihr sollt eure guten Posts bewerben! 

Hört sich sehr einfach an, ist bei vielen aber noch nicht angekommen. Schuld daran ist der Newsfeed Algorithmus – der natürliche Feind eines jeden Community Managers und Redakteurs. Er sorgt dafür, dass man mit einem Facebook Post nicht alle eigenen Fans erreicht. In vielen Fällen erreicht ein Post nur 4 – 8 % der Fans.

Jeder Administrator sieht diese (deprimierenden) Werte täglich in den Insights und sehr viele von uns setzen inzwischen auf Werbebudget, um eben doch eine höhere Reichweite zu erhalten. Viele machen es allerdings genau nach der falschen Taktik. Wir hören immer wieder, dass man sich zuerst mal den Post ansieht. Wenn er auf genügend organische Reichweite kommt, passt das so. Falls der Post aber nur wenige Fans erreicht, dann hilft man mit etwas Werbebudget nach, ist ja schade um die Inhalte.

Das Endergebnis: Man bewirbt seine schlechtesten Posts und die mit dem größten Potenzial lässt man links liegen. Das ist als würdet ihr aus einer Auswahl von 30 Anzeigenmotiven erst mal die besten 20 aussortieren, die erreichen ja sowieso genug Menschen …

Es geht aber genau um die anderen Posts: die guten Posts eben. Die mit der besseren Performance und der höheren organischen Reichweite gehören beworben. Solche Posts, oder die Posts, bei denen Facebook euch sowieso schon anzeigt, dass sie mehr Menschen erreichen. Sie erreichen eine höhere Klickrate, eine höhere Interaktionsrate und am Ende eben (meist) deutlich mehr Personen für den gleichen Betrag. Auf einmal werden Facebook-Anzeigen total effektiv. Testet an diesen Posts auch mal neue Zielgruppen aus, nutzt sie ein paar Monate später wieder als Dark-Post, um das Thema zu bewerben, erstellt Varianten, adaptiert sie auf andere Medien usw …

Natürlich gibt es Inhalte, bei denen ihr diesen einfachen Tipp nicht beachten könnt. Zum einen sollte der Post schon eine gewisse Relevanz für das eigene Business haben und nicht gerade viele süße Katzen zeigen. Zum anderen bei extrem wichtigen Posts, die nur sehr wenig Reichweite bekommen haben. Produktankündigungen zum Beispiel oder das beste Angebot das Jahres. Hier ist das Thema so wichtig, dass ihr es dann dennoch bewerben müsst.

Hierfür aber ein Tipp: Testet bei solchen wichtigen Posts schon vorab ein paar Varianten über einen A/B-Test. Mit minimalem Budget seht ihr, welcher Post die höchste Performance hat und stellt diesen dann auf der Seite ein. Ein Tutorial für A/B-Test auf Facebook haben wir hier.

An alle, die das schon immer so machen, weiter so!

Beitragsbild: kallejipp / photocase.com  

Philipp Roth
Philipp Rothhttps://www.linkedin.com/in/philipproth/
Philipp war einer der Gründer von AllFacebook.de und hat sich sich 2021 von AllFacebook getrennt. Er ist diesem Blog als Gastautor treu geblieben. Durch über 10 Jahre Erfahrung ist einer der bekanntesten Experten zum Thema Social Media Marketing, berät Unternehmen, organisiert Workshops, hält Vorträge und realisiert viele der heute sehr erfolgreichen Auftritte auf Facebook, Instagram, TikTok, WhatsApp und LinkedIn.

Neueste Artikel

Weekly Newsletter abonnieren. Kostenlos. Jederzeit kündbar!

Ähnliche Artikel

1 Kommentar

  1. Vielen Dank… das sage ich schon eine ganze Weile. Gerade Social Media Agenturen fahren gerne diese falsche Strategie. Denn wenn der Post vorher schon keinen interessiert hat, führt durch das pushen mit Budget dazu das Fans die Page entfolgen, weil man mit langweiligem Content auch nervt.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein