5 Gründe warum die Zahl der Facebook Fans nicht entscheidend ist

– Gastbeitrag von Hendrik Unger –

Erfahren Sie fünf Gründe, warum es eine schlechte Idee ist auf eine möglichst hohe Facebook Fan-Anzahl zu optimieren. Die Größe der Fanbase allein zu steigern ist keine Marketing-Strategie. Dennoch scheint es für eine Vielzahl von Facebook-Seitenbetreibern der eigens erklärte heilige Gral zu sein, hunderttausende Fans zu erreichen. Das hierbei die eigentlichen Marketing-Ziele aus den Augen gelassen werden, sollte zu denken geben.

Warum ist die Anzahl von Facebook Fans nicht entscheidend?

1. Konkurrenzkampf: Eine klare Sicht wahren

Facebook ist kein Ort für den Vergleich der Männlichkeit verschiedener Mitstreiter am Markt. Dieser Gedanke sollte aus den Köpfen aller Facebook-Marketeers verschwinden. Der Zählerstand der eigenen Fanpage ist kein adäquates Mittel um sich mit der Konkurrenz zu messen. Fans, Follower und Abonnenten können heutzutage für Social Media Auftritte gekauft, gefaked oder durch Gewinnspiele geködert werden. All das kann die Fan-Anzahl in die Höhe treiben. Es sagt jedoch nichts darüber aus, ob diese Fans auch wirklich markenaffin sind bzw. überhaupt zur passenden Zielgruppe zählen. Nicht ganz ohne Zufall kommt daher auch die logische Konsequenz, dass Facebook ab dem 05. November keine Fan-Gates mehr erlaubt.

2. Die „richtigen“ Marketing-Ziele erreichen

[tweetable]Eine hohe Facebook Fan-Anzahl sollte nie das Ziel Ihrer Marketing Strategie sein.[/tweetable] Vielmehr sollten alle Facebook-Seitenbetreiber in erster Linie Leitziele wie Brand Awareness, Markentreue oder eine Steigerung des Abverkaufs erfüllen. Dabei darf nicht aus den Augen verloren werden, dass ein gut funktionierender Social Media Auftritt wie etwa auf Facebook hier oft nur das Mittel zum Zweck sein kann. Sie können noch so viele Fans in das gleiche Vehikel setzen, es wird von alleine nicht zum Ziel fahren. Hier bedarf es eines guten strategischen Ansatzes und einer klaren User-Führung. Nehmen Sie die erreichten Nutzer an die Hand und begleiten Sie diese zur gewünschten Conversion.

3. Nutzer-Interaktion ist der Schlüssel zum Erfolg

Fans zu gewinnen ist leicht, aber als Seitenbetreiber regelmäßig spannenden Content zu bieten, der auch noch starke Interaktionen hervorruft ist viel schwieriger. Eine lebendige Community ist im Grunde genommen ein Messinstrument für jede Social-Media-Plattform. Hierdurch kann der jeweilige Plattformbetreiber die Qualität Ihres Contents bestimmen. Bei Facebook ist hierfür der News-Feed Algorithmus hauptverantwortlich. Je nachdem ob Sie als ein beliebter Traffic-Lieferant eingestuft werden, wird Ihr Content aufgewertet und mehr Menschen angezeigt. Bedenken Sie, dass Fans Ihren Erfolg nicht durch die reine Existenz auf Ihrer Seite, sondern vor allem durch Ihre Interaktionen und Handlungen mitbestimmen.

4. Content rulez – Qualität statt Quantität

[tweetable]Setzen Sie beim Aufbau Ihrer Fanbase nicht nur auf Quantität, sondern stellen Sie immer die Qualität voran.[/tweetable] Ein verunreinigter Fan-Pool kann nur schwer bereinigt werden und senkt im schlimmsten Fall Ihren gesamten Social-Media-Erfolg. Es ist ein Irrglaube, dass eine steigende Fanzahl auch ein ausgewogenes Verhältnis von Qualität mit sich bringt. Halten Sie sich immer vor Augen, dass eine qualitativ hochwertige Zielgruppe nicht umsonst Ihren Preis hat und dass sich die Anstrengungen bei der Akquirierung auszahlen.

5. Key Influencer sind ein wichtiger Faktor

Meinungsmacher bestimmen Trends und gelten mit Ihrer Vorbildfunktion für viele Nutzer als treibende Kraft. Unterschätzen Sie nicht die Dichte dieser wichtigen Schicht in Ihrer Facebook Fanbase. Als entscheidender Multiplikator kann ein Key Influencer den Erfolg bei der Verbreitung Ihrer Inhalte steigern. Allein die Höhe Ihrer Fan-Anzahl sagt nichts darüber aus, wie viele dieser wichtigen Personen bei Ihrer Nutzergruppe enthalten sind. Um diese Key Influencer zu erreichen, benötigen Sie auch keine Hunderttausend Fans. Auch bei nur 100 Nutzern können bereits 10 User enthalten sein, die sich als brand addicts oder als Key Influencer herausstellen. Die Relation und Qualität der erreichten Fans ist hierbei entscheidend.

Fazit:

Konzentrieren Sie sich immer auf die Leitziele Ihres Marketing-Mixes. Schweifen Sie bloß nicht in einen Wahn der übermäßigen Fangewinnung ab. Wozu auch? Ein Single Channel Marketing über Facebook eignet sich nur, wenn Sie damit Ihre angepeilten Zwecke erreichen können. Dies gelingt nicht, in dem Sie einen Pseudo-Erfolg in Form einer hohen Fan-Anzahl demonstrieren, ohne ein einziges Produkt verkauft zu haben. Behalten Sie daher immer Ihre ganzheitliche Online Marketing Strategie im Auge, um Erfolge feiern zu können.

ImageCredits: serazetdinov @ Shutterstock.com

Über den Autor:

Hendrik Unger

Hendrik Unger lebt und arbeitet in Köln. Der Social Media Experte gilt als kreativer Macher und virtueller Querdenker. Mit seinem Team berät der Geschäftsführer der 36grad Kreativagentur Kunden in den Bereichen Marketing und Design. Seine Steckenpferde sind dabei neben YouTube- und Facebook-Marketing auch Webdesign und Strategieentwicklung.

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6 Kommentare

    • @ Assane: Danke! :) Mein Tipp: Beim Aufbau einer Fanpage direkt penibel darauf achten einen sehr sauberen Fanpool aufzubauen! :) Wenn die Fanpage den Besuchern einen Mehrwert bietet und nicht einfach nur viele Fans vorgaukelt, dann steht dem Erfolg nichts mehr im Weg.

  1. Hallo Herr Unger,

    ein lesenswerter Artikel von Ihnen. Persönlich habe ich eine andere Sichtweise auf einzelne Punkte. So verstehe ich bei Punkt 1 diesen Satz im Zusammenhang mit dem Thema nicht: „Facebook ist kein Ort für den Vergleich der Männlichkeit verschiedener Mitstreiter am Markt. „.

    Meiner Meinung nach ist jeder einzelne Punkt für sich wichtig. Am besten ist, wenn sich alle Punkte gegenseitig ergänzen. So wird das definierte Ziel gemeinsam mit seinen vielseitigen Fans am schnellsten erreicht. Was zum Beispiel nützt es mir, wenn ich qualitativ hochwertigen Inhalt erstelle (Punkt 4), aber niemand ihn „zu Gesicht bekommt“? Dafür brauche ich Fans auf Facebook & Co oder viele RSS-Leser/innen oder Suchmaschinen.

    Was meinen Sie?

    Beste Grüße, Ralph

    • Hallo Ralph,

      vielen Dank für Ihr reges Interesse an meinem Artikel! :)

      Es ist so zu sehen: Wer auf Grund von falschen Zielen wie zb. Neid auf die Konkurrenz krampfhaft versucht eine günstige Zielgruppe aufzubauen, um von der reinen Fanzahl her stärker zu sein, kann schnell über die eigenen Füße stolpern. Sicherlich ist eine hohe Fanzahl etwas schönes, aber nur dann wenn Sie ehrlich verdient wurde und damit ein hochwertiges Marketinginstrument darstellt. Eine qualitativ schlechte Fanbase bringt keinen Gewinn, eine sinkende Reichweite und wenig Interaktion. Absolute Todsünde. Der Seitenbetreiber schaufelt sich so sein eigenes Grab. Die Auffassung, dass ein qualitativ hochwertiger Content hinfällig ist, wenn ihn niemand sieht, kann ich nur bedingt teilen. Wie bekommen Sie denn neue Fans wenn Sie nicht von Beginn an gute Inhalte und einen Mehrwert für Ihre Besucher anbieten? Natürlich gehen alle Punkte Hand in Hand. Genau darin liegt auch der Twist: Nur wer ein ganzheitliches Marketing betreibt, kann auf Facebook erfolgreich sein. Das wird leider teilweise vergessen. Langfristiger Erfolg kommt nur durch harte, ehrliche Arbeit zu Stande – und zwar von Anfang an.

      Viele Grüße
      Hendrik Unger

  2. Social Media Marketing ist ein heikles Thema. Ich sehe es bei KMU`s immer wieder, entweder es wird versucht ständig Angebote zu platzieren, oder es ist ein Wettstreit wer mehr Fans hat. Hier sind aber auch die Agenturen in der Pflicht. Nicht selten wird unglaubliches Fan-Wachstum versprochen und dann werden Fans eingekauft, die nichts bringen. Besser über virale Vebreitung langsam wachsen und dafür Fans aufbauen die wirkliches Interesse bekunden und dann auch bereit sind Angeboten und Empfehlunge zu folgen.

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