Die Corona-Krise hat derzeit großen Einfluss auf die Wirtschaft und damit natürlich auch auf das Marketing und die Schaltung von Social-Ads bei Facebook und Instagram. In diesem Beitrag wollen wir euch auf ein paar wichtige Aspekte hinweisen, auf die ihr jetzt achten solltet.
Legt euch gerne ein Bookmark an, da wir diesen Beitrag in den nächsten Wochen immer wieder aktualisieren werden.
Laufende Kampagnen checken
Zuerst einmal gilt es jetzt zu handeln und alle aktuell laufenden Kampagnen auf den Prüfstand zu stellen. Dieses Wochenende haben wir noch sehr viele Anzeigen gesehen, die – wahrscheinlich als Always-On konzipiert – derzeit einfach keinen Sinn mehr machen.
Besonders betrifft das die Reisebranche. Natürlich sind Branding-Kampagnen auch in der aktuellen Zeit notwendig, um in ein paar Monaten nicht bei Null anzufangen, aber konkrete Angebote für den Frühling und Sommer sind nicht zielführend.
Kampagnen und Anzeigen überdenken
Was für bereits laufende Anzeigen gilt, sollte natürlich auch bei der Planung neuer Kampagnen beachtet werden. Wir denken da besonders an folgende Bereiche:
- Reisen
- Veranstaltungen und Aktivitäten mit mehr als zwei Personen oder persönlicher Nähe
- Hochpreisige Produkte wie Autos und Immobilien (Zu große Unsicherheit mit Blick auf Zukunft)
- Alles was in Maslows Bedürfnispyramide im Bereich Selbstverwirklichung und Individualität liegt
Auch aufdringliche Ads („Kauf das jetzt“) welche die aktuelle Situation komplett ignorieren, werden in diesen Zeiten keine Erfolge sehen.
Werben ganz einstellen? Oder jetzt erst recht?
Tatsächlich zeigen Studien aus der Vergangenheit, dass es gerade in Krisenzeiten sinnvoll ist weiter ins Marketing zu investieren. So können Unternehmen, die in dieser Zeit nicht untätig sind in der Regel ihren Marktanteil ausbauen und die Schwäche der Mitbewerber nutzen.
Für viele kleinere Unternehmen ist es aktuell nahezu unumgänglich mit dem Facebook Marketing zu starten. Ohne Facebook-Anzeigen wird zum Beispiel kaum ein Restaurant oder Café die Möglichkeit haben, den neu etablierten Liefer- oder Take-Away-Service bekannt zu machen. Das selbe gilt für viele Einzelhändler, die gerade Online-Shops aus dem Boden stampfen.
Um Unternehmen zu unterstützen baut Facebook derzeit ein 100 Millionen Dollar Programm auf. Es soll 30.000 Kleinunternehmen in 30 Ländern Werbebudget an die Hand geben, um den Betrieb aufrecht erhalten zu können.
CPM/TKP Preise am Boden
Seit Beginn der Krise zeigt sich in vielen Werbekonten das selbe Bild: Die TKP/CPM Preise fallen immer weiter. Das hat vor allem zwei Gründe:
- Viele Werbetreibende ziehen sich erst einmal aus dem Werbemarkt zurück, um die Situation zu beobachten und neu zu bewerten. Deren Werbeplätze werden dadurch „frei“. Es ist weniger Wettbewerb im Markt.
- Sowohl durch die Verlegung von Arbeit ins Home-Office, durch Kurzarbeit oder gar den Verlust von Arbeit als auch durch das erhöhte Informationsbedürfnis der Menschen in der Krisenzeit wird deutlich mehr Zeit in den sozialen Netzwerken verbracht. Auch das steigert die Anzahl möglicher Anzeigenplätze.
Die niedrigen Kontaktpreise können gerade in Branchen die von der Corona-Krise kaum betroffen sind oder von dieser sogar profitieren also als echter Katalysator gesehen werden. Für Neueinsteiger eröffnen sie vielleicht einen Weg sich ohne große Verluste einmal im Online Marketing auszuprobieren.
Beschränkungen bei Corona- und Gesundheits-Anzeigen
Natürlich lässt sich in einer solchen Krise auch nicht für alles Werbung schalten. Und mit der Angst der Menschen zu spielen ist ein No-Go!
Facebook hat deshalb in den letzten Wochen Schritt für Schritt begonnen Anzeigen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus zu verbieten. Das betrifft unter anderem folgende Bereiche:
- Anzeigen die falsche Versprechen zu Heilung oder Schutz von/vor Covid-19 machen
- Anzeigen für Gesichtsmasken
- Anzeigen für Desinfektionsmittel
- Anzeigen für Test-Kits
Die Erwähnung von Corona / Covid-19 in Anzeigen bleibt aber bis auf weiteres erlaubt. Zum Beispiel wenn man ein sonst kostenpflichtiges Produkt nun in Krisenzeiten kostenlos abgibt.
Längere Freigabe
Womit Werbetreibende aktuell auf jedem Fall rechnen müssen, sind deutlich längere Freigabeprozesse bei Facebook. Diese basieren teilweise auf die Sichtung durch Facebook Mitarbeiter und deren Review-Partner. Da diese aber aktuell entweder zum Schutz vor Ansteckungen nicht mehr arbeiten dauert die Sichtung länger. Kampagnen „Ad-hoc“ einzustellen wird also nicht funktionieren. Plant lieber mit Vorlauf und stellt die Anzeigen mit etwas Puffer in den Werbeanzeigenmanager.
Das selbe gilt für das erneute Review, nachdem Änderungen an Anzeigen vorgenommen wurden. Davon ausgenommen sind lediglich Änderungen an der Laufzeit sowie dem hinterlegten Budget.
Die erweiterten Regelungen zu erlaubten und verbotenen Ads spielen natürlich auch noch einmal eine Rolle und verlangsamen diesen Prozess weiter.
Community Management in Ads
Ein besonderes Augenmerk solltet ihr in diesen Zeiten auf das Community Management unter euren Facebook Ads legen. Persönliche Ängste und Unsicherheiten können dazu führen, dass Menschen eure Anzeigen komplett anders wahrnehmen, als ihr es beabsichtigt habt. Und ein Corona-Shitstorm ist das letzte, was ihr wollt.
Habt deshalb immer einen Blick auf die Kommentare und reagiert lieber vorsichtiger, als ihr es vielleicht normalerweise machen würdet.
Fazit
Die Corona-Krise sorgt für viel Dynamik im Facebook und Instagram-Anzeigen Bereich. In fast allen Branchen werden dadurch Anpassungen nötig. Gleichzeitig bieten sinkende Anzeigenpreise aber auch neue Möglichkeiten.
Danke für den hilfreichen Artikel. So wie ich das beobachten konnte, ist der Zeitpunkt, um Ads zu buchen, gerade echt gut. Man kann günstig Traffic einkaufen. Für uns Publisher ist das natürlich blöd, da die Werbeeinnahmen sowohl im Audience Network als auch bei Google Adsense massiv eingebrochen sind, aber Advertiser sollten testweise mal ein paar Kampagnen schalten. Eventuell lassen sich gute Resultate erzielen.