Ich mag Facebook ja wirklich. Trotz der vielen Bedenken ist es mehr als nützlich, wenn man es richtig zu nutzen weiß. Es bringt Leute mit chronischem Zeitmangel zusammen, kann zu einer guten Organisation unter großen Gruppen beitragen und ist auch für die Eigenvermarktung nicht zu verachten. Aber auch auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt fürchterlich unbeliebt unter allen Facebook-Fans mache, eine Sache geht garnicht: Facebook auf dem iPhone.
Wer nutzt es nicht gerne unterwegs? Ist ja schließlich mega praktisch, in den „toten Stunden“ im Bus, im Zug oder im Wartezimmer beim Arzt schnell die neusten Updates zu checken, die Freunde oder Fans mit News zu versorgen oder die Verabredung für den Abend zu bestätigen. Doch dann kommt er, der entscheidende Tap auf das blaue Icon auf dem Homescreen, der die dahinterstehende App förmlich in eine Art Dauerschleife zu schicken scheint.
Nicht nur, dass es Urzeiten dauert, bis überhaupt mal irgendwas angezeigt wird (und ich habe selbst mit meinem BASE-Internet inzwischen 3G!). Nein, ständig bricht die Verbindung ab, Bilder werden so laaaaaaaaangsam geladen, dass man beim Anzeigen des Motivs schon wieder vergessen hat, was man denn eigentlich sehen wollte und wenn man kommentiert oder „liked“ muss man sich ständig fragen, ob die gewünschte Interaktion denn nun durchgekommen ist oder eben nicht.
Vielleicht hat Facebook aus genau diesem Grund den Bilderdienst „Instagr.am“ gekauft. Denn Fakt ist, dass die Jungs von „Instagr.am“ wissen, wie man gut funktionierende Mobilportale aufbaut. Einen Blick sollte Mark Zuckerberg aber auch mal auf Twitter werfen. Denn dort wird die mobile Nutzung weit besser umgesetzt.
Jedenfalls bedarf es bei „Facebook for iPhone“ (nicht selten berichten auch Android-Nutzer von selbigen Problemen) einiger deftiger Updates, die hoffentlich nicht nur die längst versprochenen Funktionen für Seitenbetreiber enthalten, sondern auch das schnellere, nicht mehr nervige Nutzen im Bus, im Zug oder im Wartezimmer beim Arzt erlauben.
In seiner wöchentlichen „AllFacebook.de“-Kolumne „Draufgeklickt!“ geht der freie Journalist Tobias Gillen jeden Freitag auf News, Probleme, Konkurrenten und Innovatives aus der Welt des Mark Zuckerberg ein. Im Netz ist er außerdem auf seiner Website, Datenlokal.orG, Twitter und Facebook zu finden!