Facebook Mobile Commerce Push: verkaufen direkt aus Anzeigen im Newsfeed, Shops für Seiten und eine eigene Shop-Sektion auf Facebook

Vor nicht ganz einem Monat hatten wir über das Revival der Shops für Facebook-Seiten berichtet und waren noch relativ verhalten, da ein Shop auf einer Facebook-Seite nur dann etwas bringt, wenn dieser auch Traffic erhält. Eine einfache Integration eines Shops ist zwar nett, erzeugt aber von alleine kaum Sales.

Jetzt geht Facebook in die Offensive und veröffentlicht gleich eine ganze Reihe an Tests, mit denen das Thema Mobile Commerce gepusht werden soll:

Mobile Commerce stellt Unternehmen und Konsumenten weiterhin vor Herausforderungen. Die Menschen entdecken Produkte zunehmend in Feeds auf ihrem Smartphone, darauf folgt allerdings in den seltensten Fällen ein nahtloses Einkaufserlebnis. Unternehmen arbeiten weiterhin daran, ein intuitives Shoppingerlebnis für mobile Geräte zu entwickeln. Produkte wie Carousel Ads und Dynamic Product Ads helfen Unternehmen bereits, ihre Kunden effizient und mobil zu erreichen. Facebook geht nun einen Schritt weiter und entwickelt native Formate, mit denen Menschen auf ihrem Smartphone die Produkte entdecken, die sie wirklich interessieren. (Quelle: Facebook Pressemeldung) 

Facebook will das Thema Mobile Commerce also vorantreiben und entwickelt dafür immer mehr Features, die das derzeit brach liegende Potenzial ausnutzen sollen. Mit den verschiedenen Anzeigen und deren Performance-Ansatz hat Facebook zwar die richtigen Mittel für Unternehmen, um Kunden auf deren Shops zu leiten, aber auf Facebook selbst findet noch relativ wenig statt. Genau diese Lücke schließt Facebook.

Die einzelnen Produkte, die Facebook hier entwickelt, sind noch in einer frühen Testphase und deshalb nicht in Deutschland verfügbar. Eine Anleitung zur Umsetzung können wir deshalb noch nicht bieten. Wir können euch aber einen kurzen Überblick über die Features geben:

1. Shops für mobile Facebook-Seiten

Darüber hatten wir im September schon berichtet. Facebook-Seiten erhalten einen eigenen nativen Shop. Es können verschiedene Produkte angelegt werden und der Nutzer kann sich direkt in Facebook die verschiedenen Optionen ansehen. Diese Funktion ist zusammen mit dem Relaunch aller mobilen Seiten sogar schon im Rollout (in den USA). Kann also in Teilen dann schon genutzt werden. Mehr Informationen:

2. „Canvas Shopping Ads“ – Erweiterung der Carousel Ads um Shop-Funktionen

Canvas_Target

Mit „Canvas“ führt Facebook ein neues „mobil-optimiertes Nutzungserlebnis“ ein. Zu diesen neuen Canvas Ads sind auch im September die ersten Tests gestartet. In diesen Tests kombiniert Facebook klassische Anzeigen mit den Funktionen von Instant Articles, das heißt nach dem Klick öffnet sich der Inhalt direkt in der Facebook App. Der Nutzer wird nicht auf eine externe Webseite geschickt und der Inhalt ist direkt ohne Ladezeit verfügbar. Als Werber muss man sich an das Format von Facebook richten.

Für den Mobile Commerce Push kombiniert Facebook dieses neue Format mit Shopping-Funktionen:

In den nächsten Wochen werden neue Funktionen für Canvas getestet: Nach dem Klick auf eine Anzeige öffnet sich eine Produktauswahl im Vollbildmodus. So können Käufer sich zunächst weiter umschauen und ein Bild von der Produktpalette machen, bevor sie mit einem weiteren Klick in den Onlineshop wechseln. (Quelle: Facebook Pressemeldung) 

Wie ihr oben im Screenshot sehen könnt, werden die in der Anzeige verfügbaren Produkte direkt geladen und der Nutzer hat die Möglichkeit, sich weiter darüber zu informieren und sogar verschiedene Optionen auszuwählen. Für den finalen Schritt – den Kauf – leitet Facebook dann in den entsprechenden Shop um. Für Nutzer wie auch für Unternehmen eine sehr coole Option.

Weitere Informationen:

3. Neue Shopping-Funktion direkt in den Favoriten der Nutzer

Shopping_feature

Begleitet werden die neuen Funktionen für Seiten und für Anzeigen mit einer eigenen Shopping-Sektion in den Favoriten der Nutzer:

Menschen entdecken neue Produkte auf Facebook im News Feed, in Gruppen oder auf Seiten. In den USA wird in den nächsten Wochen eine Funktion getestet, die all diese Artikel an einem Ort sammelt und Menschen ermöglicht, diese zu entdecken, zu kaufen und mit anderen zu teilen. (Quelle: Facebook Pressemeldung) 

In der neuen Sektion wird Facebook die Produkte von Seiten und Gruppen kombinieren. Genaue Details zur Ausgestaltung gibt es noch nicht, es ist aber zu erwarten, dass Facebook die Inhalte so personalisiert, dass die Produkte der eigenen Seiten und Gruppen vor allen anderen erscheinen. Alles was der Nutzer im Newsfeed verpasst, kann er also hier nochmals entdecken. Grundlage dafür sind die oben erwähnten Shops für mobile Facebook-Seiten. Nur wer diese Funktion nutzt, kann auch hier erscheinen. Erfahrungsgemäß ist das Potenzial im Newsfeed das Größte und nur relativ wenige Nutzer entdecken Inhalte über Unterseiten wie diese.

4. Direktes Shopping im Newsfeed über einen erweiterten „Buy Button“

Denkt man einen Schritt weiter, so ist es nur logisch, dass Facebook den Nutzern auch direkt das Einkaufen auf Facebook ermöglichen will:

Buy Button: Kunden können über den Buy Button Artikel mit einem Klick auf die Anzeige kaufen, ohne Facebook zu verlassen – auch mobil. Der Buy Button ist bisher nur in den USA verfügbar. (Quelle: Facebook Pressmeldung) 

In der Pressemeldung hört sich das noch etwas verwirrend an, denn den Buy Button kennen wir schon lange. Ihr könnt diesen einfach in eure Anzeigen als Call-to-Action einbauen. Hinter dieser Funktion verbirgt sich dann aber doch etwas mehr, denn Facebook will hier wirklich Produkte direkt in Facebook verkaufen. Wenn man sich Punkt 1 und 2 aus unserer Liste anschaut, dürfte dies für Facebook auch kaum ein Problem darstellen. Zumal Facebook hier auch gerade beim Messenger for Business Erfahrungen sammelt.

Angekündigt hat Facebook diese Funktion aber eigentlich schon im Juli 2014, als der Buy Button vorgestellt wurde. Schon damals wurde davon gesprochen, dass man Produkte direkt im Newsfeed kaufen kann. Mehr als diese zwei Ankündigungen haben wir hier allerdings noch nicht gesehen.

Was bedeutet das alles für euch?

Der erste Schritt ist leider der langweiligste: abwarten. Bisher gibt es davon nichts in Deutschland, es sind alles erste Tests. Bis wir die Features hier nutzen können, dauert es noch eine Weile. Genaue Zeiträume kommuniziert Facebook derzeit allerdings nicht. Die Basis für die meisten Funktionen dürfte ein eigener Facebook Shop sein. Um diesen müsst ihr euch also als erstes kümmern. Die Integration in die Shopping-Sektion regelt Facebook dann selbst und die Anzeigen dürften sich relativ einfach aus dem Shop generieren lassen.

Sobald es wieder Neuigkeiten gibt, werden wir darüber berichten.

Philipp Roth
Philipp Rothhttps://www.linkedin.com/in/philipproth/
Philipp war einer der Gründer von AllFacebook.de und hat sich sich 2021 von AllFacebook getrennt. Er ist diesem Blog als Gastautor treu geblieben. Durch über 10 Jahre Erfahrung ist einer der bekanntesten Experten zum Thema Social Media Marketing, berät Unternehmen, organisiert Workshops, hält Vorträge und realisiert viele der heute sehr erfolgreichen Auftritte auf Facebook, Instagram, TikTok, WhatsApp und LinkedIn.

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