Einsehen und Bearbeiten, in welche Zielgruppen man bei Facebook-Werbung fällt

Update: In einer älteren Version des Beitrags haben wir erklärt, wie man die Zielgruppen über den Download der eigenen Daten ermittelt. Dieser Weg ist inzwischen veraltet.

Unter Nutzern geht – neben der grundsätzlichen Abneigung gegenüber Facebook-Anzeigen – ja die Vermutung um, dass Facebook überhaupt keine Ahnung davon hat, welche Interessen man wirklich hat und welche Anzeigen deshalb relevant für einen sein könnten. Fest gemacht wird das häufig an den wirklich merkwürdigen Anzeigen, die man im Newsfeed und der Seitenleiste sieht.

Aber so einfach ist es nicht. In Wirklichkeit gibt es hier zwei bestimmende Aspekte: Das Targeting des Werbetreibenden und die Interessen des Nutzers.

An Ersterem kann man leider nicht wirklich viel ändern. Wenn ein Werbetreibender so -pardon- dumm ist, ALLE Menschen zwischen 18 und 55 Jahre im deutschsprachigen Raum anzusprechen, dann werdet auch ihr darunter fallen. Ganz gleich, welche Interessen ihr habt. Ihr seid nun Mal Teil der Zielgruppe. Facebook kann hier auch nicht viel machen, außer den Werbetreibenden mit höheren Kosten abzustrafen.

Die andere Seite sind Anzeigen, die ein konkretes Targeting über Interessen haben. Hier versucht Facebook, die Nutzer zu finden, welche über genau diese Interesse verfügen. Das funktioniert zum Beispiel über gelikte Facebook Pages, aber auch über gelikte Beiträge oder besuchte Orte. Und genau hier wird es spannend, denn diese Liste könnt ihr nicht nur ansehen, sondern sogar aktiv bearbeiten. Dazu hat Facebook die Funktion der Werbepräferenz veröffentlicht.

Klickt hier um eure Werbepräferenz aufzurufen und zu bearbeiten

Am Smartphone ist der Weg zu den Präferenzen deutlich schwieriger:

(Einstellungen und Privatsphäre) Einstellungen > (Werbeanzeigen) Werbepräferenz > Button „Einstellungen für“

Wenn ihr eure Werbepräferenzen navigiert ihr über den Unterpunkt „Nutzung von Kategorien um dich zu erreichen“ zu „Interessen“. Dort findet ihr dann eine Liste mit all den Interessen, die Facebook euch derzeit zuordnet.

Früher war diese nach Kategorien geordnet, in der aktuellen Version müsst ihr euch leider durch alle Interessen durchkämpfen.

Da diese Auswahl aber nicht immer passend ist, bietet Facebook die Möglichkeit, die Liste zu bearbeiten. Wenn ihr ein Interesse löschen möchtet, klickt einfach hinter dem Eintrag auf den „Entfernen“ Button.

Zudem könnt ihr einen Blick auf alle Interessen werden, die ihr bereits in der Vergangenheit ausgelistet habt. Diese werden (so scheint es) nicht mehr automatisch nach erneuten Nutzersignalen eurerseits wieder hinzugefügt.

Wenn ihr also einmal zu viel Zeit habt, oder euch die Anzeigen zu dolle nerven, geht die Anzeigen-Einstellungen einmal durch. Anschließend sollten die Anzeigen, die ihr seht, wenigstens etwas besser passen.

Aber Achtung: Ihr seht auch dann noch Anzeigen, wenn ihr alle Interessen aus der Liste herausnehmt. Dann geht Facebook halt wieder auf bekannte Informationen wie Alter, Geschlecht und Wohnort zurück. Außerdem aktualisiert Facebook die Liste eurer Vorlieben regelmäßig, wenn ihr also alles löscht, wird die Liste wieder neu aufgebaut.

Und wenn euch doch noch einmal eine merkwürdige Anzeige begegnet, könnt ihr jederzeit sehen, warum gerade euch diese angezeigt wird:

Artikelbild: Red dart hitting target on a wooden planks auf Shutterstock.com

Jens Wiese
Jens Wiesehttps://jens-wiese.net/
Jens hat Allfacebook.de mitgegründet und war dort 12 Jahre lang als Chefredakteur tätig. Mit den Impact Cards hat er eine Lösung vorgestellt, die es jedem Social Media Manager erlaubt eine eigene Social-Strategie zu erstellen. Unabhängig von Beratern und Agenturen.

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2 Kommentare

  1. Gibt es eine Möglichkeit die gemeinsamen Interessen von Usern einzusehen die an aktuel laufenden Ads interessiert sind (welche man selber schaltet) um somit bei zukünftigen Ads die Zielgruppe noch besser definieren zu können?

  2. Den Satz „Wenn ein Werbetreibender so -pardon- dumm ist, ALLE Menschen zwischen 18 und 55 Jahre im deutschsprachigen Raum anzusprechen, dann werdet auch ihr darunter fallen. Ganz gleich, welche Interessen ihr habt.“ ist ziemlich unadequat. Wie es vielen Werbetreibenden bekannt ist, ist das Facebook Algorithmus so fortgestritten, dass eben durch so einen dummen Einsatz besser lernt und besser Ergebnisse liefert.

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