Was willst du mit Instagram, Zuck?

– Kommentar von Tobias Gillen –

Inspiriert von Nerotunes

„Warum kauft Facebook Instagram denn für eine Milliarde Dollar? Gibt’s doch kostenlos im AppStore!“. So oder so ähnlich lauteten viele ironische Tweets am gestrigen Ostermontag, als Mark Zuckerberg gegen 20 Uhr MESZ vor die Presse trat, pardon, als Mark Zuckerberg die Pressemittelungen rausschickte, pardon, als Mark Zuckerberg seinen Facebook-Status updatete und die frohe Botschaft verkündete. Immer wieder war von dem Erlebnis des Bilderteilens zu lesen, von guten Nachrichten und von der Freude über eine gute Zusammenarbeit.

Doch, was genau will der passionierte Adiletten-Träger Zuckerberg mit Instagram, einem jungen Fotodienst, der so gut wie keinen zählbaren Umsatz einspielt? Genau, die 30 Millionen Nutzer, die die Instagram-Gründer Kevin Systrom und Mike Krieger bisher auf ihr Konto verbuchen durften. Zwar war davon in Zuckerbergs Post nicht die Rede. Einen anderen, den hohen Kaufpreis rechtfertigenden Grund gibt es aber bisher nicht. Für die Nutzer werde sich nichts ändern, ließen beide Kaufparteien verlauten, Instagram bleibe Instagram und alles auch so wie es ist. Fast, denn nun haben andere Leute das Sagen. Nun bestimmt Zuckerberg den Lauf der Entwicklung, mögliche Schritte und Verbindungen. Schade, war Instagram doch grade so unabhängig, für viele User daher so cool. Denn spätestens seit dem Yahoo!/Flickr-Deal 2005 ist klar, dass eine Übernahme auch zum Schlechten für den Übernommenen führen kann. Bisher allerdings dürften Systrom und Krieger zufrieden sein: Prallgefüllte Portemonnaies, übernommene Mitarbeiter und massenhaft PR, die die App über Nacht noch auf Platz 4 der AppStore-Charts geschossen hat. Hoffen wir, dass es bei den vielen Vorteilen bleibt. Hoffen wir, dass „Zuck“ sein angekündigtes „Ziel“ verfolgt, die App und die damit verbundene Marke weiter zu verbreiten und Instagram nicht einfach nur zu integrieren. Je mehr Nutzer ihr Leben als virtuelle Polaroids preisgeben, desto besser, oder? Wäre doch auch zu schade um die vielen Mittagessen, die vielen kuschelnden Katzen und die wenigen wirklich kreativen Bilder.

Über den Autor:

Tobias Gillen lebt und arbeitet in Köln. Dort ist der freie Journalist neben seiner Arbeit, unter anderem für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ und den „WochenSpiegel“, sehr interessiert an der internationalen Medienwelt, Entwicklungen in und ums Internet und dem Leben in sozialen Netzwerken.
Im Internet findet man ihn unter tobiasgillen.biz, auf Twitter und natürlich auch auf Facebook.

 

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